Konzept der zweisprachigen Schule Samedan
«Es ist nie zu spät…
EINSPRACHIGKEIT
ist heilbar!»
In der zweisprachigen Gemeindeschule Samedan wird nach dem Model der frühen partiellen Immersion unterrichtet. Das heisst, dass beide Sprachen [Romanisch(Puter) und Deutsch (Standardsprache)] vom Kindergarten bis zur Abschlussklasse der Oberstufe als Unterrichtssprachen angewendet werden. Um das Romanische als schwächere Sprache zu fördern, sind ihre Unterrichtsanteile in Kindergarten und Primarschule grösser als die des Deutschen. Auf der Oberstufe wird eine gleichmässige Verteilung der Unterrichtsanteile auf beide Sprachen angestrebt.
Das Samedner Modell ist auf folgende Ziele ausgerichtet: Kinder und Eltern sollen den kulturellen Wert des Romanischen, aber auch die persönlichen und beruflichen Vorteile der Zweisprachigkeit erkennen und diese als Bereicherung erleben. Bei Schülerinnen und Schülern soll ein fortgeschrittenes Sprachverständnis geweckt werden, welches ihnen – verbunden mit einer ausgewogenen Mehrsprachigkeitskompetenz – gute Bildungschancen in unserem mehrsprachigen Land gewährleisten soll.
Folgende Grundsätze sollen die Erreichung dieser Ziele unterstützen: Für den Erwerb der Zweisprachigkeit nach dem Prinzip der Immersion steht die gesamte Dauer des Kindergartens und der Volksschule zur Verfügung.Im Unterricht wird durch Binnendifferenzierung, flexible Unterrichtsgestaltung und angepasste Leistungsbewertung auf die unterschiedliche Sprachentwicklung der einzelnen Kinder Rücksicht genommen. Die zweisprachige Gemeindeschule Samedan bietet integrierte Unterstützung und Förderung für Kinder/Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen und/oder Verhaltensauffälligkeiten. Die Entwicklung des zweisprachigen Unterrichts wird durch gezielte Weiterbildung der Lehrkräfte und durch eine wissenschaftliche Begleitung und Evaluation unterstützt. Die Schule ist bestrebt, die Ergebnisse dieser Evaluation bekannt zu machen, damit eine öffentliche Diskussion über die Zweisprachigkeit geführt und die Zusammenarbeit mit den Eltern vertieft werden kann. Schule und Gemeinde fördern die Zweisprachigkeit gemeinsam und haben zu diesem Zweck die Stelle eines Koordinators geschaffen. Neu zuziehende Kinder, die einer Schulsprache nicht mächtig sind, erhalten während zweier Jahre Integrationshilfe in Form von speziellem Sprachunterricht in Deutsch und/oder Romanisch.